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ARZNEI
UND GESELLSCHAFT
Die Österreichische Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie
und das Department für Pharmakognosie der Universität Wien
würden sich freuen, Sie im September 2009 beim 39. Internationalen
Kongress für Geschichte der Pharmazie in Wien begrüßen
zu dürfen. Das Kongressthema "ARZNEI UND GESELLSCHAFT"
soll die vielfältigen Einflüsse auf Entwicklung, Verteilung
und Anwendung des Arzneimittels im Spannungsfeld wissenschaftlicher,
wirtschaftlicher, politischer, sozialer, aber auch kultureller Faktoren
aufzeigen. |
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Die
traditionelle Rolle des Apothekers als Produzent von Arzneien hat
sich während der letzten beiden Jahrhunderte wesentlich geändert.
Bedingt durch die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften wurden
neuartige, stark wirksame Arzneimittel entdeckt, die mittels neuer
Produktionsmethoden nicht mehr im Apothekenlabor, sondern in hoch
technisierten Laboratorien internationaler pharmazeutisch-chemischer
Fabriken gefertigt werden. Die Erfolgsgeschichte der modernen Arzneimittel
hat jedoch nicht nur einen Einfluss auf die Behandlung von Krankheiten,
sondern auch auf die Gesellschaft. Die Verbesserung der Lebensqualität
der Patienten und die höhere Lebenserwartung des Einzelnen sind
positive Effekte.
Negativ zu bewerten ist hingegen die innerhalb der Bevölkerung
wachsende Bereitschaft zur selbst verordneten Einnahme von Arzneimitteln,
ein Verhalten, das durch die Werbung in allen Medien gefördert
wird. Arzneimittelmissbrauch und Drogenabhängigkeit sind nicht
erst Phänomene unserer modernen Gesellschaft, wohl aber der exzessive
Konsum durch eine breite Bevölkerungsschicht. Der Abgabe von
Arzneimitteln in der Apotheke steht heute eine |
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neue Vertriebsform gegenüber, das Internet. Der Detailhandel
von Arzneien sowie anderer die Gesundheit beeinflussender Produkte
via Internet stellt ein mögliches gesundheitliches Risiko für
die Bevölkerung dar, da weder die Qualität noch die Wirksamkeit
oder Unbedenklichkeit solcher Zubereitungen gesichert sind. Dies steht
in vielen Ländern in Widerspruch zum gültigen Arzneimittelgesetz
und stellt die Politik vor neue gesundheitspolitische Aufgaben. Die
seit Jahren steigende Nachfrage nach komplementärmedizinischen
und alternativen Therapien bewirkt, dass traditionelle Heilmethoden
vornehmlich asiatischen Ursprungs in Europa Eingang finden. Im Zuge
dieser Entwicklung werden auch vermehrt wieder Heilmittel und Therapien
vergangener Zeiten angewendet. Die Geschichte der Arzneistoffe, Arzneimittelmissbrauch
im Wandel der Zeit sowie Änderungen gesetzlicher Regelungen mit
ihren Auswirkungen auf Pharmazie und Gesellschaft sind interessante
Forschungsgebiete für Pharmaziehistoriker.
In diesem Sinne hoffen die Kongressveranstalter auf viele interessante
Beiträge zum Themenschwerpunkt und auf eine Vielzahl an Kongressteilnehmern
in Wien. |
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AUF
WIEDERSEHEN IN WIEN 2009! |
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Ass.
Prof. Dr. Christa Kletter
Kongresspräsidentin |
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